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Ab dem Schuljahr 2026/27 tritt ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung für Grundschulkinder in Kraft (§ 24 Abs. 4 SGB VIII). Alle Kinder, die ab dann eingeschult werden, haben Anspruch auf eine Betreuung im Umfang von acht Stunden täglich an Werktagen – bis zum Übergang in die fünfte Klasse.
Dieser Anspruch kann sowohl in Ganztagsgrundschulen (inklusive offener Modelle) als auch durch Hortangebote z.B. über Kinder- und Jugendhilfeträger erfüllt werden. Damit entsteht eine neue Verantwortung auf kommunaler Ebene: Jugendämter und Schulträger müssen gemeinsam sicherstellen, dass genügend Plätze verfügbar sind und qualitativ hochwertige Angebote entstehen.
Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der örtlichen Jugendämter. Sie tragen die Gesamtverantwortung und Planungsverantwortung für eine bedarfsgerechte Infrastruktur. Parallel sind die Kommunen als Schulträger gefordert: Sie kümmern sich um Gebäude, Ausstattung, Mensa, Betreuungspersonal und die Schulentwicklungsplanung.
Gerade im ländlichen Raum bedeutet das komplexe Abstimmungsprozesse: Kreisjugendämter müssen mit mehreren Gemeinden zusammenarbeiten, während in Großstädten die Zuständigkeiten oft innerhalb verschiedener Fachbereiche einer Verwaltung liegen.
Je nach Bundesland sind verschiedene Umsetzungswege vorgesehen:
Kommunen haben dabei Spielräume, müssen sich aber an die landesrechtlichen Rahmenbedingungen halten.
Nicht nur die Zahl der Plätze zählt: Qualität entscheidet, ob Ganztag Bildungs- und Teilhabechancen verbessert. Wichtig sind:
Hier können digitale Lösungen wie Kipti unterstützen: Sie erleichtern die Zusammenarbeit multiprofessioneller Teams, sichern Dokumentation und Kommunikation und schaffen so mehr Zeit für die eigentliche pädagogische Arbeit.
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung ist ein Meilenstein – und zugleich eine große Herausforderung. Kommunen tragen die Verantwortung, den Ausbau vor Ort zu gestalten. Kooperation, Qualitätssicherung und strategische Planung sind entscheidend, damit der Anspruch nicht nur formal erfüllt wird, sondern tatsächlich zu besseren Chancen für Kinder und Familien führt.
Wenn Sie als Schule oder Kommune Interesse haben, zu testen, wie Kipti die Zusammenarbeit verbessern, Abläufe vereinfachen und Qualitätssicherung unterstützen kann, freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden.
Quelle:
Sybille Stöbe-Blossey (2025): Ganztagsförderung für Kinder im Grundschulalter: Die Rolle der Kommune. In: Sozial Extra 3/2025, S. 177–181.